Johannesaltar

Etwa 40 Jahre lang leitete im 16. Jahrhundert Arnt van Tricht die führende Bildhauerwerkstatt in Kalkar. Er arbeitete in Holz und Stein. 1570 starb dieser Künstler, der als erster Ideen der Renaissance in St. Nicolai umsetzte. Wenn auch die größte Blüte der Stadt bereits vorüber war, so stifteten die Kalkarer Bürger immer noch für ihre Kirche. Ein Werk des Arnt van Tricht ist dieser Johannesaltar. Der Altarschrein selbst entspricht der Kalkarer Tradition. Er wurde von dem Kistemeker Meister Rutger 1541 im Auftrag der Bruderschaft Unserer Lieben Frau aufgestellt.

Die drei großen Figuren dieses Altares wurden von einem Privatmann bezahlt. Links sieht man Johannes den Täufer, rechts Johannes den Evangelisten. In der Mitte steht Sankt Severin. Ursprünglich war dort eine Muttergottes auf der Mondsichel aufgestellt. Diese ist 1945 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg verbrannt. Die Figur des heiligen Severin stammt aus dem ehemaligen Katharinenaltar. Im Altaraufsatz ist die Krönung Mariens dargestellt.

Die Flügelbilder zeigen auf der Vorderseite Szenen aus dem Leben der beiden heiligen Johannes, auf der Rückseite Darstellungen der Gottesmutter.

In der Predella findet man "besloten hofjes" - verschlossene Gärten -, die man aus Mecheln kennt. (Mitte: Opfer des Isaac, rechts: Jakob und die Himmelsleiter).