Erwartungsvolle Ausschau

Wahrscheinlich bekommen sie den Frühbucherrabatt: Die zehn Wisseler Krippenbauer haben den Christkönigssonntag in der romanischen Stiftskirche verbracht und bereits vor dem Hauptaltar eine 15 Quadratmeter große Krippenlandschaft gezaubert. Dabei sind die fünf Damen eher für die präzise Deko und die vielen einzelnen Figuren zuständig, während die fünf Männer Steine heranschleppen, Holz zurechtsägen, Höhlen und Ställe bauen und Packpapier und Moos für die Wüstenlandschaft zurecht machen. Beginn war schon um 10.00 Uhr. Als Pater Deepak nach der Mittagszeit vorbeischaute, war gerade die Hälfte geschafft. Als der Pastor um 16.00 Uhr kam, wurden gerade die letzten Spuren von Arbeit und Tagesverpflegung beseitigt. Sie alle folgen der guten jahrzehntelangen Schulung der hundertjährig verstorbenen Kindergartenleiterin und späteren Pfarrhaushälterin Dorothea Schlößer in der Idee, auch im Advent schon Szenen der Sonntagstexte wechselnd darzustellen. Auch in der Weihnachtszeit bis über Dreikönige wird sich die Szenerie weiter wandeln. Und natürlich nehmen die Wisseler Krippenbauer gern die Idee aus dem Pastoralen Raum Kranenburg-Kleve-Bedburg-Hau-Kalkar auf, am 29. Dezember zwischen 14.00 und 17.00 Uhr in möglichst vielen Kirchen für eine Krippenrundfahrt die eigene Krippe Besuchern aus dem Umland vorzustellen und zu erklären.

So zeigt die erste Szene nun die Erwartungshaltung des Alten Testaments für den Messias Gottes: Mit erhobenen Händen schauen die Menschen auf den Propheten und die sich verändernden Zeichen am Himmel. Außer dienstags wird die Wisseler Krippe täglich zu besuchen sein. Gerade mit Kindern kann man den liebevollen Details nachspüren und die Szenen gemeinsam deuten mit Hilfe des präsentierten Textes der einzelnen Sonntage. Ferner beginnt am ersten Advent um 17.00 Uhr der adventliche Familiengottesdienst. Wer möchte, kann seinen Adventskranz dann wie auch in allen Kalkarer Kirchen eigens mitbringen und segnen lassen. Übrigens stehen die Krippenbauer nach den Sonntagsvorabendmessen um 17.00 Uhr an allen Wochenenden mit einer Tasse Tee im Altarraum bereit und laden zu Gesprächen ein.

 

Die hintere Tür und die Seitentür (behinderten gerechter Eingang) ist ebenfalls geöffnet. steht tagsüber offen: Bis zum 15. Januar wird die Wandelkrippenlandschaft noch häufig verändert sich den Besuchern präsentieren.

 

Text: Alois van Doornick

Foto: St. Clemens