Die Tür zu St. Nicolai steht tagsüber offen. Im Turm-Raum kann man in das Innere der Kirche sehen, man kann eine Pause machen, eine Postkarte kaufen und sich zum stillen Beten hinknien oder hinsetzen. Das tun mehr Menschen als man denkt, einfach so am Tag. Auch wenn man kurz für jemanden ein Kerzchen anzünden will. Das geht in Kalkar tagsüber zudem immer in der Fatimakapelle, im Kirchturn von Grieth oder in Wissel. St. Nicolais Altäre im Innenraum kann der Besucher aus der Nähe zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr anschauen, den hohen Raum überblicken oder einfach still sitzen vor der Amsterdamer Monstranz in der Sakramentskapelle. Dann gibt es auch einen netten Menschen aus der Nikolausbruderschaft, der als Gästebetreuer am Eingang Hinweise gibt auf die Sehenswürdigkeiten, die Schatzkammer oder die Bücher.
Für alle, die außerhalb der Öffnungszeit die Kalkarer Kunst bewundern wollen, sie anderen zeigen oder einfach auf dem Sofa stöbern und studieren möchten, gibt es nun eine neue Möglichkeit: Unter www.stnicolai.de sind alle Fenster und die wichtigsten Altäre bildlich erfasst und werden von einer freundlichen Damenstimme sogar laut erläutert. Ein kluger Mensch hat sich damals vor allen wichtigen Nicolai-Kirchen Deutschlands diese Domain für Kalkar gesichert. Diese Seite findet man auch, wenn man im Vorraum der Kalkarer Kirche den QR-Code scannt. Dann öffnet sich die Plattform des Fördervereins von St. Nicolai e.V., auf der man sich zu den Kunstwerken Kalkars durchklicken kann. Diese Seite wird vom Vorstand des Fördervereins fortlaufend erweitert werden. Zwölf neue Postkarten hat nun der Verein in großer Stückzahl geordert, auf denen auch dieser QR-Code wie eine Briefmarke scannbar ist. Zudem hat man auf die Form der Adresszeilen verzichtet, um diese Kunstkarte auch als Briefgruß nutzen zu können. Die Kommunionkinder haben sich auf dem Wolfsberg-Wochenende schon die Monstranz und das Abendmahl näher angeschaut. Andere Motive sind der Hochaltar, der heilige Ritter Georg, der Annenaltar mit der Großmutter Jesu, König David von Henrick Douvermann, Maria Magdalena von Arnt van Tricht, Jakobus von Dries Holthuys, die Anbetung der Könige und die Auferweckung des Lazarus von Jan Joest und natürlich schon mal eins der großartigen Werke von Karl-Martin Hartmann: Das im Abendlicht flimmernde Turmfenster.
Der Förderverein hat auch auf kurze inhaltliche Titel Wert gelegt. Man könnte ein Ratespiel draus machen: Was zeigt die Karte mit „Du wirst erwartet!“, was „Seine Passion“, wen „Einsatz für den Glauben“, wen „Ein König für alle Welt“ oder was „Vom Himmel ein Teppich aus Licht“. Zusammen mit einer Reihe weiterer Motive sind diese neuen Exemplare im Ständer am Empfang im Turmportal erhältlich, der Opferstock steht ja sowieso neben dem Kerzenständer bereit. Die Fotos lieferten dankenswerter Weise Brigitte Hell aus Kalkar, Karl Martin Hartmann aus Wiesbaden, Stephan Kube aus Greven und das Pfarrarchiv. Der Förderverein freut sich neben neuen Mitgliedern auch über Hinweise für weitere gewünschte Motive oder Erläuterungen in der stnicolai.de-Plattform. Gruppen können sich über die Internetseite oder das Pfarrbüro auch zu anderen Tageszeiten zu Führungen anmelden. Und: Einen Postkartengruß mit neuen oder alten Kalkarer Motiven kann man sehr gut zu vielen Gelegenheiten verschicken. Da gibt es manche Hingucker. Mal was anderes als eine simple Handy-Nachricht.