Sakramente

THEOLOGEN SAGEN, JESUS CHRISTUS SEI IN SEINEM WORT, SEINEN HANDLUNGEN UND SEINER PERSON DAS UR-SAKRAMENT DER MENSCHENLIEBE GOTTES. MEHR

Trauung und Ehejubiläen

Ehepartner trauen sich (was zu) und spenden sich selbst das Sakrament

  • Die Ehepartner selbst trauen sich vor Gott, einem Seelsorger und zwei Trauzeugen. Trauzeugen gleich welcher Konfession müssen nur mit ihrer Unterschrift bezeugen können, dass zwei Leute vor Gott öffentlich für das ganze gemeinsame Leben inkl. der Sorge für Kinder sich versprochen haben.
  • Die Terminabsprache können wir im Pfarrbüro nur entgegennehmen, wenn wir sicher wissen, dass kein Partner bisher vorher standesamtlich oder kirchlich verheiratet war. Gern beraten wir frühzeitig in den anderen Fällen. Viele Paare legen schon gut ein Jahr im Voraus bei uns Termine fest.
  • Zeiten: Um Küsterinnen und Küstern, Organisten sowie den Seelsorgern die Dienste zu ermöglichen, nehmen wir meist Freitags nachmittags und am Samstag (dort spätestens bis 14.30 Uhr) Trauungen vor.
  • Bitte geben Sie bei der Anmeldung Namen und Geburtsnamen, eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse sowie die Postadresse (bei Auswärtigen möglichst mit Pfarreibezeichnung) an.
  • Zur Vorbereitung verweisen wir auf die Seminare der Familienbildungsstätten. Man nimmt sich Zeit für Tapeten und Möbel, für Kleidung und Urlaub: Ein Wochenende oder ein Kurs tut gut zur Vergewisserung des eigenen Glaubens, der Übereinstimmung der Zielvorstellungen für die Ehe sowie der Bedeutung der Elemente der Trauung.
  • Zur Vorbereitung gehört ca. 4 Monate vorher die Erstellung des „Ehevorbereitungsprotokolls“ : In der Wohnortspfarrei einer der beiden Partner
  • oder in deren Auftrag durch den Seelsorger, der die Trauung begleitet, wird in einem vierseitigen Papier festgehalten: Alle Daten der Partner, das Wissen um alle Grundsätze des kirchlichen Eheverständnisses, alle eventuell beim Bischof zu erfragenden Zustimmungen und Erlaubnisse, die Berechtigung des assistierenden Seelsorgers, während der Trauung die Unterschrift der Trauzeugen und nachher die Niederlegung der Daten in den Kirchenbüchern. Das Papier verbleibt in der Pfarrei, wo die Trauung war.
  • Mit dem der Trauung assistierenden Seelsorger trifft sich das Paar spätestens 6 Wochen vorher zur Gottesdienstbesprechung. Gern übersenden wir dazu Hilfen. Kirchenmusikalische Fragen können Sie mit dem Kirchenmusiker, Wünsche für den Kirchenschmuck mit der Küsterin oder dem Küster besprechen. Der Gottesdienst sollte zwei Bibeltexte enthalten. Impulstexte, eigene Gebete können gern eingebracht und abgestimmt werden. Ein Kirchenheft kann von der Familie erstellt und in der Kirche von ihr ausgeteilt werden. Das neue Gotteslob bietet aber auch ohne ein solches gute Möglichkeiten. Ein Mix aus neuen und gut bekannten Liedern sollte überlegt werden. Fürbitten und Lesung können von kirchlich vertrauten Menschen mit kräftigen Stimmen gelesen werden. Bei diesem Gespräch werden auch festgelegt: Einzug und Auszug, Sitzplatz des Paares, das Herbeibringen von Kerze und Ringen, die Funktion der Trauzeugen, die Textbeiträge und Lektoren, die musikalischen Beiträge: Alles, um das Paar frei zu stellen von Aufregung für ihr persönliches Beten und ihr wichtiges Anliegen.
  • Für das Fotografieren gilt die Regel wie bei allen Sakramenten-Spendungen bei uns: Einzug und Auszug sowie die eigentliche Trauung können nah möglichst ohne Blitz begleitet werden.
  • Für das Fegen und Aufräumen draußen nach der Gratulationskur trägt die Familie Sorge. Wenn die Feier nachher nicht zu weit entfernt ist, kommen die Seelsorger gern auf eine halbe Stunde zum Gratulieren.
  • Fragen zur „ökumenischen“ Trauung: Die Kirchen haben die Form der Trauung abgestimmt. Eine Beteiligung zweier Geistlicher ist nicht zwingend erforderlich. Der jeweils andere Geistliche hält sonst die Predigt und beteiligt sich bei den Gebeten, der Trauung assistiert aber der hauseigene Seelsorger. In einer evangelischen Kirche bedürfen Katholiken somit einer Erlaubnis („Dispens“) des Bischofs zur Gültigkeit ihrer Eheschließung. Konfessionsverschiedene Paare führen immer bei beiden Gemeinden ein Gespräch zur Vorbereitung auch der inhaltlichen Fragen zur Teilnahme am Gemeindeleben oder zur Konfession der Kinder.

Ehe: Zeichen der Liebe Christi zu den Menschen

Für die Kirche ist die Ehe ein Sakrament. Sie ist nach katholischem Glaubenverständnis ein Zeichen für den Bund zwischen Christus und der Kirche, wie es der Katechismus der katholischen Kirche ("Weltkatechismus") erklärt.

Nach den Worten des Zweiten Vatikanischen Konzils ist sie "Bild und Teilhabe an dem Liebesbund Christi und der Kirche". Mehr noch: Christliche Ehe soll zum Zeichen und damit zur gelebten Verkündigung der Liebe Christi zu den Menschen werden.

Ein Theologe beschreibt dies so: "In der Liebe der Eheleute zueinander, in ihrem Dienen und Opfern füreinander, in ihrem Ertragen und Verzeihen, in ihrer Treue bis zum Tod soll deutlich werden, was Christus auch in der Gegenwart für die Menschheit, insbesondere für seine Kirche, ist und wirkt."

Konstituierend für dieses Sakrament ist der Wille der Brautleute bei der Trauung, die Ehe nach diesem Verständnis einzugehen.

Nicht die Kirche oder der trauende Priester spenden das Sakrament, sondern die Ehepartner einander, wann immer sie ihr Jawort in einer kirchlich anerkannten Form sprechen.

Nicht der Ritus (die Trauung) ist das Sakrament, sondern die Ehe selbst - oder wenn man so will, der Ehealltag.

In der Bibel gibt es zahlreiche Hinweise auf die Ehe. Das Verhältnis zwischen Gott und dem Volk Israel wird oftmals mit dem Liebesverhältnis zwischen Braut und Bräutigam beschrieben. In ihrem Festhalten an der Unauflöslichkeit der Ehe beruft sich die katholische Kirche auf das Neue Testament (Matthäus 19,6): "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen."

Darauf nimmt auch die Feier der Eheschließung Bezug; im Trauungsspruch heißt es: "Ich will dich lieben, achten und ehren, solange ich lebe (alternativ: bis dass der Tod uns scheidet)."


Text: Norbert Göckener, kampanile
Foto: Norbert Ortmanns, Kirche+Leben