Gilden

St. Clemensgilde Wissel

Die St. Clemensgilde Wissel muss um das Jahr 1600 gegründet worden sein. Ein genaues Gründungsdatum kann nicht mehr ermittelt werden. In Büchern und Dokumenten, die die Gilde besitzt und die nach dem 2. Weltkrieg aus Schutt und Asche bei der Gaststätte Perau, heute „Zum Schwan“, gerettet wurden, steht da geschrieben: “Da die besagte Gilde durch Krieg und andere Bedrängnisse dem Untergange nahe war.” So traten im Jahre 1642 einige Männer aus der Pfarrgemeinde Wissel zusammen, um die Gilde wieder neu ins Leben zu rufen, an der Spitze mit ihrem 1.Kapitän und den dazu gewählten Offizieren nebst Sekretär.
Es wurden Regeln (Statuten) aufgestellt, die zum, größten Teil noch heute Gültigkeit haben. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, Frieden und Eintracht zu stiften und kirchliche Werte zu erhalten. Ferner traten sie in erster Linie bei kirchlichen Anlässen auf, z.B. an “Fronleichnam”.
Die Offiziere wählen jedes Jahr und zwar am Tag nach St. Clemens, eine neuen Gildenmeister und seinen Stellvertreter. Diese sind voll für die Ein- und Ausgaben verantwortlich. Das Amt des Kapitäns bekleidet immer das älteste Mitglied. Die Gilde besitzt in der Regel 20-25 Mitglieder. Sie sollen alle nach Möglichkeit aus den eigenen Häusern kommen, Sohn oder Schwiegersohn sein. Außerdem müssen sie verheiratet sein und in der Pfarrgemeinde wohnen.
Treffen des Vereins sind bei kirchlichen Anlässen, z.B. Fronleichnam, Kirmes – Umzug zum Ehrenmal, Beerdigung eines Mitglieds oder dessen Ehefrau, Goldhochzeit eines Mitglieds, um dann geschlossen mit der Fahne zu gehen. Einmal im Jahr feiert die Gilde ihr Patronatsfest, zu dem auch die Ehefrauen eingeladen werden.
Eine Woche vorher findet für die lebenden und verstorbenen Mitglieder eine hl. Messe statt. Anschließend findet dann Jahreshauptversammlung statt.
Die St. Clemensgilde errichtete im Jahr 2004 am Ortseingang einen Bildstock, in dem der Kirchenpatron “St. Clemens” abgebildet ist.

Kontakt

Stefan Kerstjens

E-Mail: stefan.kerstjens@schuetzen-wissel.de

 

 

St. Crispinus u. St. Crispinianus Gilde

Wer waren sie? Sie waren Söhne einer adligen römischen Familie und lebten im dritten Jahrhundert. Vom apostolischen Eifer erfasst, zogen sie mit ihrem Bischof nach Frankreich, um ihm bei der Verkündigung des Evangeliums zur Seite zu stehen. Sie errichteten dort eine Schuhmacherwerkstatt, die nach und nach zu einer christlichen Schule wurde.
Im Jahre 287 erlitten sie durch Kaiser Maximilian bei der Verfolgung den Märtyrertod.
Der Amtsbrief der Crispinus-Gilde vom 18. Oktober 1489, als vor mehr als 500 Jahren, beginnt mit den Worten: "Wir, der Bürgermeister und seine Gesellen, gemeinsam mit den Schöffen und Kirchmeistern, die zur Zeit in der Stadt Kalkar sind, tun allen Leuten kund, die diesen geschriebenen Brief werden sehen und hören, lesen und anerkennen vor uns und unseren Nachkömmlingen , dass wir mit Empfehlung des erhabenen Meisters Johan von Holt, unser Pastor, und welche zur Zeit in Kalkar, die als Schuhmachermeister wohnhaft sind, namentlich beschrieben..." Kraft dieses Amtsbriefes konnten die Mitglieder der St. Crispinus-Gilde nicht nur Lehrlinge ausbilden, sondern Gesellenprüfungen abnehmen. Die Mitglieder der Gilde entschieden auch, ob und wann jemand selbständig hier in unserer Stadt werden konnte. Preisabsprachen waren beim Handwerk und Handel gang und gäbe; damals kannte man kein Kartellamt und so wurde durch die Gilde Preistreiberei unterbunden.
Die Gilde ist der Zusammenschluss eines oder mehrerer Handwerksberufe. So sind die Heiligen Crispinus und Crispinianus die Schutzpatrone der Gerber und Schuhmacher. Die Sorge, dass die Gilde unter drei Mitglieder sinken könnte und das Vermögen an die Kirche übergeben werden müsste, trieb die Mitglieder zu intensiven Überlegungen und so wurde die Gilde um Sattler, Polsterer und Dekorateure erweitert. Auch um die Erweiterung dieser Berufe hätte sie in Zukunft keinen Bestand gehabt, da es keine Gerber mehr in Kalkar gab und der Beruf des Sattlers ebenfalls ausgestorben war.
Aus dem Beruf des Sattlers und Dekorateurs entwickelte sich der Beruf des Raumausstatters. Um den Beruf des Raumausstatters ausüben zu können, wurden Kenntnisse und Fertigkeiten über Stoffe und Farben vorausgesetzt; um mehr Farbe in Räume und in die Gilde zu bekommen, nahm man die Maler und Lackierer, welche Meister ihrer Berufe sein mussten, auch in die Gilde auf.

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Kontakt

Gildemeister
Heinz-Josef Nellessen
Talstraße 45
47546 Kalkar
Tel. 02824 4662
E-Mail: hj.nellessen(at)buchwald-kalkar.de

Schriftführer

Michael Buchwald

E-Mail: m.buchwald(at)buchwald-kalkar.de

Fähnrich
Martin Max
E-Mail: martin-max(at)freenet.de

 

St. Josef Gilde

gegründet 1755

 

Der Name
Der Heilige Josef war ein Abkömmling Davids und lebte als Zimmermann überwiegend in Nazareth. Als Kaiser Augustus, so berichtet die Bibel, einen allgemeinen Rechtszensus (eine Art Volkszählung) anordnete, brachte er sich mit seiner Frau Maria in Sicherheit. Sie zogen zu seinem Stammort Bethlehem, wo Jesus geboren wurde. Es folgte die Flucht nach Ägypten und die Rückkehr nach Nazareth, wo die Familie schließlich wohnte. Viel mehr ist aus dem Leben Josefs nicht bekannt. Vielleicht ist er sogar noch vor dem öffentlichen Wirken Jesu gestorben; sein Grab soll sich im Tal Josaphat befinden.
Der Evangelist Matthäus beschreibt Josef als streng gläubigen, rasch entschlossenen und tatkräftigen Mann. Er wurde schon früh von den Griechen verehrt. Papst Pius IX. erklärte ihn per Dekret am 8. Dezember 1870 zum Schutzpatron der katholischen Kirche. In der Kunst wird er oft als Zimmermann mit Werkzeug bei der Arbeit, mit dem Jesus-Kind auf dem Arm oder mit einer Lilie in der Hand dargestellt.

Privileg und Aufgabe
Josef von Nazareth ist Schutzpatron der St. Josef Gilde Kalkar. Am 19. Dezember 1755 verlieh König Friedrich ein Generalprivileg für Tischler und Schreiner im Herzogtum Kleve.
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Kontakt

Hans-Georg Biesemann, Gildemeister
Tel.: 0 28 24 / 52 18
Email: biesemann.kalkar@t-online.de

St.-Eligius-Gilde

Die Kalkarer St.-Eligius-Gilde wurde 1392 gegründet, ist die älteste bisher bekannte St.-Eligius-Gilde in Deutschland und Mitglied im europäischen Zusammenschluss der St.-Eligius-Gilden, der „Eureloy". Die derzeit 20 Mitglieder der St. Eligius-Gilde sind in Anlehnung an den Gildebrief  aus dem Jahr 1602 allesamt metallverarbeitenden Berufen verbunden.
Neben dem Schriftführer wird die Gilde vom Gildemeister geführt. Dieser wird jedes Jahr aufs  Neue aus den Reihen der Gildebrüder bestimmt.

 

St.-Eligius-Gildebruder zu sein ist Privileg, war Krankenversicherung und Hinterbliebenenschutz im Mittelalter, gleichzeitig Verpflichtung, das Monretor, den Südeingang der Stadt Kalkar, bei Gefahr zu verteidigen.
Berufsausübung und Berufsausbildung in einem Metallhandwerk war ausschließlich den Mitgliedern der Gilde vorbehalten.
Noch 1924 wurde eine Gesellenprüfung von der Gilde abgenommen. Christlicher Lebenswandel, Ortsansässigkeit und die Meisterprüfung oder eine gleichwertige andere Prüfung sind bis heute Eintrittsbedingungen für die Aufnahme in die Gilde. Entsprechende soziale und kulturelle Verpflichtungen werden bis heute gepflegt. Armenfürsorge innerhalb der Stadtgrenze, allgemeines christliches und soziales Engagement darüber hinaus, die Pflege des Heiligenhäuschens und die Fortführung der Tradition der ehemaligen Kalkarer St.-Johannes-Bruderschaft, wie auch die Pflege der niederrheinischen Mundart sind Bestandteil des Gildenlebens.
Eine solch umfassende Verpflichtung gelingt nicht ohne den Schutz eines angesehenen Fürsprechers bei Gott.
Der Hl. Eligius ist christliches Vorbild, er war Goldschmied, Münzmeister und Berater der merowingischen Frankenkönige um 600 n. Christus und später Bischof von Noyon.
Der Gildemeister, der Fähnrich und „de Kör", das oberste Gericht, werden jährlich nach festgelegten Regeln neu bestimmt. Nur Schriftführer der Gilde ist ein Wahlamt und wird unbefristet ausgeführt.        

Die Gilde engagiert sich im Bereich der Heimat- und Kulturpflege in vielfältiger Art und Weise.
Als herausragende und vor allen Dingen als besonders nachhaltige Projekte können hier die Illuminierung des Kirchturms der St. Nicolai-Kirche sowie die Herstellung und allseitige Montage der Kirchturmuhren von St. Nicolai genannt werden. Von der Planung, Genehmigung, Ausführung bis hin zur Montage sowie Planung der anschließenden feierlichen Einweihung wurden die Projekte nahezu eigenständig durch die Gilde durchgeführt.

Im Jahr 2017 wurde das Eureloy-Fest im Rahmen des 625-jährigen Bestehens der St. Eligius-Gilde, eingebettet in die Feierlichkeiten zum 775-jährigen Jubiläum der Stadtrechte der Stadt Kalkar, mit festlichem Hochamt und anschließendem Festakt im Rathaus gebührend gefeiert.  In der Festrede wurde das Gildewesen im Verlauf der Jahrhunderte ausführlich erläutert. Im Anschluss wurde sehr umfangreich das historische Schmiedehandwerk auf dem Marktplatz durch die Gilde dargestellt.

Gott schütze das ehrbare Handwerk!

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Gildebrüder und ihre Betriebe

Die Brüder der St. Eligius-Gilde Kalkar sind alle mit dem Metall-Handwerk oder in metallverarbeitenden Betrieben direkt oder indirekt beruflich verbunden.

 

Folgende Berufe sind vertreten (Web-LINKS) :

Berufsschullehrer Maschinentechnik
Berufsfeuerwehrmann
Brunnenbauer

Elektriker

Elektroniker

Heizungs- und Lüftungsbauer

Kraftfahrzeugmechaniker (Pkw)(Lkw)

Landmaschinenmechaniker

Schmied

Schlosser

Zahnarzt

Zahntechniker

Zweiradmechaniker

 

Alle Brüder sind Meister, Techniker oder Ingenieure in ihrem Fach.

Kontakt

Schriftführer Christian Umbach
Tel.: 02824 / 4210
Email: c.umbach(at)gmx.de

St.-Stephanus-Gilde

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Kontakt

Karl-Heinz Plien, Gildemeister

Tel: 02824 / 2385