17.03.1943: Todestag Bischof Joseph Lörks SVD

Der Steyler Missionar und Sohn der Hanselaerer Familie Lörks an der Wayschen Straße wurde am 24. März 1876 geboren, trat 1892 in die Klosterschule Arnold Janssens in Steyl ein und startete wunschgemäß im Jahre 1900 in das neu zu organisierende Missionsfeld Papua-Neuguinea. Zwischenzeitlich machte er das Schiffspatent und schipperte selbst sein Missionsboot auf die andere Seite der Erdkugel. 1933 wurde er zum Bischof geweiht für das neu zu errichtende Bistum dort. Die dazu gefeierte Heimatprimiz als Bischof Weihnachten 1933 beschreibt er noch bewegt in einem Brief an seinen Neffen Karl ein Jahr später. Die Steyler Schwestern, Brüder und Patres hatten sich mit ihren Pässen unter australischen Schutz gestellt. Die Missionare bauten Landwirtschaft und Schulen auf den Inseln auf und errichteten ein neues Missionszentrum und eine neue Bischofskirche. In Kalkar hatte die Josefsgilde dafür einen Josefsaltar schnitzen lassen, der aber in den Kriegswirren nicht mehr nach Papua-Neuguinea gelangte. Da die Missionare auch amerikanische Verwundete auf den Inseln verpflegt und behandelt hatten, kamen sie unter den Verdacht der mit Deutschland verbündeten Japaner, sie seien Spione und verrieten die Stellungen und Routen japanischer Kriegsschiffe. Nach längerer Internierung wurde Bischof Lörks am 15.03.1943 mit über 30 anderen Ordensleuten auf das Schiff Akikaze verbracht mit der Anweisung zur Ausweisung aus dem Land. Der Kapitän erhielt aber dann später eine schriftliche Weisung, alle Missionare zu töten, was dann auch auf einer eigenen Plattform am Heck durchgeführt wurde. Die Akikaze war vier Monate später vor Australien von einem Torpedo versenkt worden. Ein Kriegsverbrecherprozess 1948 brachte nicht volle Klärung und wurde ohne Urteil abgebrochen. Dennoch meldete sich noch 2019 ein japanischer Reporter in Kalkar, um sich nach dem jährlichen Gedenken für Bischof Lörks zu erkundigen und in einer japanischen Zeitschrift einen indirekten Zeitzeugen der Hinrichtung auf dem Schiff zu zitieren. Zu den Getöteten gehörte auch Bruder Benignus geb. Ernst Franken aus Goch. Am 7.05.2000 nannte Papst Johannes Paul II. die ermordeten Steyler „Blutzeugen für Christus“. Eine Gedenktafel haben die Hanselaerer schon vor langer Zeit an der Antoniuskirche angebracht.

Am Samstag, dem 25. März, wird die Heilig-Geist-Gemeinde und die Angehörigen der Familie mit der Josefsgilde und Pater Hans Peters SVD aus Goch um 9.00 Uhr eine Gedenkmesse am damals für Papua-Neuguinea bestimmten Josefsaltar halten. Pater Peters, der bald in Kalkar sein goldenes Priesterjubiläum feiern darf, da er in St. Nicolai geweiht wurde, wird nachher den Gildebrüdern beim Frühstück weiter Rede und Antwort stehen zur Tätigkeit der Steyler Missionare in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Indonesien und Papua-Neuguinea. Die ganze Gemeinde und interessierte Auswärtige sind zu der Morgenmesse eingeladen. Es ist zudem das Hochfest der Verkündigung an Maria, neun Monate vor Weihnachten. Geplant ist eine kleine Ausstellung in der Schatzkammer zu diesem 80. Gedenktag und zur Person von Bischof Joseph Lörks, dem vielleicht zweiten Bischof aus Kalkar nach Jakob de Ridder 1506.

 

Bild 1: Nahaufnahme aus dem Wappenschild

Bild 2: Wappenschild von Bischof Joseph Lörks: Alois van Doornick

Das Wappen selbst dreigeteilt, bestehend aus der Inselwelt Zentral-Papua-Neuguineas, einem Kreuz mit Licht dahinter sowie Christus mit der Weltkugel als regierender König der Welt.

Der Wappenspruch aus dem Vater unser, ausgewählt im Jahr 1933: „Dein Reich komme“ (hat angesichts des tausendjährigen Reiches unter Hiltler eine eigene Dynamik)

 

Die Inschrift oben: „Ich sende dich in die weite Welt, das du sie taufst.“