Die Königin sucht einen Spieler

Foto: Blick von der Orgelbühne in die Stiftskirche St. Clemens

Im Kirchenvorstand von St. Clemens war man sich letzten Dienstag der schwierigen Lage bewusst: Noch vor Ostern wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Claas Krosse nicht mehr für den Orgeldienst in den drei Kirchen Hönnepel, Grieth und Wissel zur Verfügung stehen. Dann beginnt nach dem abgeschlossenen Studium sein Einsatz im neuen Berufsfeld. Mit viel Spiel- und Gesangsfreude hat er seit Weihnachten 2021 Heinrich Meurs beerbt. Vielleicht denkt mancher, dass beim drängenden Priestermangel bald Gottesdienste weniger am Wochenende zu spielen sein werden: Aber gerade Wortgottesdienstleiter benötigen einen zuverlässigen Organisten.

Das war Heinrich Meurs im Dünendorf über 30 Jahre und musste gesundheitsbedingt seine Dienste aufgegeben. Das darf man ihm in seinem fortgeschrittenen Alter auch zugestehen. Die Orgel in Grieth hat er zu seinem Lieblingsinstrument erklärt, obwohl gerade die Treppenstufen dort die engsten sind. So hat er die Freude am Gottesdienst in all den Jahren gelebt und selbstlos seine Zeit auch im Rentenalter bei Beerdigungen und Trauungen spontan zur Verfügung gestellt. Mit seinem absoluten Gehör verfolgt er noch heute die Orgeldienste seiner Kollegen nun aus einem anderen Blickwinkel genau und weiß um die Qualitäten der Einzelnen.

Mittlerweile hat der Kirchenvorstand dafür gesorgt, dass in allen Kirchen auch ein Klavier bereit steht, das Claas Krosse bei den Jugendgottesdiensten oder den Friedensgebeten gern und hörenswert zum Improvisieren genutzt hat. Mit sichtlicher Freude nutzt Mechthild Brücker mit den Zwischentönen oder den Kapellenmusikern oder beim Schulgottesdienst das Klavier. Für die kommenden Monate wird wahrscheinlich gerade auch das Klavierspiel häufiger die Orgelmusik ersetzen müssen. Auch ist nicht zwangsweise mit der Gottesdienstbegleitung auch das Vorsingen vonnöten. Fabian Schleß hat bei seinem intensiven Beruf trotz vieler Wochenenddienste gerade die Orgel seiner Heimatgemeinde Hönnepel schon vielfältig zum Klingen gebracht.

Die „Königin der Instrumente“ mit ihren orchestermäßigen Klangfarben sucht für die regelmäßigen Gottesdienste in den drei Kirchen Orgelspieler/innen, die sich den Dienst in den drei Kirchen teilen oder das mit einem Vertrag insgesamt wahrnehmen können. Dies betrifft neben den zwei bis drei Wochenendgottesdiensten auch möglichst die Beerdigungen und Hochzeiten nachmittags oder einzelne Dienste zu besonderen Gottesdiensten. Als Ansprechpartner dient Pastor Alois van Doornick (Tel. 02824-9765115) oder die Mitarbeitenden der Zentralrendantur in Kleve. Der Kirchenvorstand freut sich, drei hochwertige und gepflegte Orgeln präsentieren zu können. Das Äußere der Wisseler Orgel geht sogar in Teilen ins 15. Jh. zurück, während die Griether Orgel sogar mit spanischen Trompeten aufwarten kann. Gern würden die drei Gemeinden von St. Clemens in ihren Gottesdiensten weiter der Königin der Instrumente mit ihren vielfältigen Möglichkeiten lauschen können.

 

 

Foto: Blick von der Orgelbühne in die Stiftskirche St. Clemens